Rhyolith - Das Lavagestein
Rhyolithe sind magmatische Ergussgesteine (Vulkanite), die aus rhyolithischer Lava entstanden sind. Dieses Lavagestein ist im Gegensatz zu basaltischer Lava wesentlich dickflüssiger, so dass Gase nicht entweichen können und im Gestein eingeschlossen werden. Man kann solche Lava mit zähflüssigem Teig vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
In den Vulkangebieten dieser Erde kommt Rhyolith auf fast allen Kontinenten vor. In Deutschland ist der Thüringer Wald, der Odenwald, der Königsstuhl (Pfalz), das nordwestliche Sachsen und Sachsen-Anhalt zu nennen. Aber auch in Island, den USA, in China, in Neuseeland und auf den Vulkaninseln Indonesiens befinden sich große Lagerstätten.
Zusammensetzung
Zwar ist Rhyolith, wie Basalt, ein Ergussgestein, hat aber in seiner Zusammensetzung nichts mit diesem zu tun. Durch den für Rhyolith typisch hohen Quarzanteil, ist dieser Naturstein chemisch und mineralogisch eher mit Granit vergleichbar, d.h. dieses Gestein ist aufgrund seiner mineralogischen Zusammensetzung, als Äquivalent zum Granit zu betrachten. Rhyolith enthält zwischen 20 und 60 Prozent Quarz. Dieses Gestein hat damit den höchsten Anteil an Siliziumoxid aller Vulkanite. Durch die Art seiner Entstehung hat Rhyolith ein porphyrisches Gefüge. Für gewöhnlich liegen in einer feinkörnigen Gesteinsmatrix Einsprenglinge aus Quarz und Feldspäten. Die Dichte beträgt 2200-2800 kg/m³.
Entstehung
Wenn Magma im Erdinneren sehr langsam erkaltet, können sich einzelnen Kristalle, wie bei Graniten, sehr gut ausbilden. Rhyolith entsteht durch die vorerst langsame Abkühlung der heißen Magma im Erdinneren, in der sich zunächst wenige aber dennoch große Kristalle ausbilden können. Kommt es durch starken Druck zu einem Vulkanausbruch, kühlt die noch verbleibende flüssige Lava zügig ab und es entsteht die Grundmasse dieses Gesteins. Gesteinsschmelzen aus diesem Material erreichen die Erdoberfläche mit über 1000°C.
Aussehen
Bei Rhyolith sind die in die Grundmasse eingebetteten Kristalle, die als Einsprenglinge bezeichnet werden, noch gut sichtbar. Diese Einsprenglinge können wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter groß sein, d.h. man kann diese mit bloßem Auge erkennen.
In den meisten Fällen ist dieser Stein sehr hell. Je nach chemischer Zusammensetzung gibt es Rhyolith in grauen, grünlichen, roten oder braunen Farbtönen.
Technische Werte
Die technischen Werte sind Näherungswerte aus verschiedenen Quellen und geben nur einen Spielraum über verschiedene Rhyolitharten.
Dichte | 2200-2800 kg//m³ |
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Druckfestigkeit | 180-300 N/mm² |
Wasseraufnahme | 0,2-0,7 % |
Biege- und Zugfestigkeit | 15-20 N/mm² |
Verwendung
Bauindustrie und Architektur
Rhyolith wird als Baustoff seit Menschengedenken für unterschiedlichste Zwecke genutzt. In der Bauindustrie wird dieser Naturstein zu Schotter, Splitt und Pflastersteine verarbeitet.
Der Einsatz als Naturwerkstein in der Architektur, für Fassadenverkleidungen, Säulen und Ornamente im Innen- und Aussenbereich, findet ein weites Anwendungsspektrum. Im Garten- und Landschaftsbau wird Rhyolith in Form von Terrassenplatten, Bordsteinen und Palisaden verwendet.
Kunst und Steinbildhauerei
Die kunsthandwerkliche Fertigung von hinduistischen und buddhistischen Skulpturen, hat auf einigen Inseln Indonesiens eine lange Kulturhistorie. Götterdarstellungen von Ganesha, Siwa (Shiva hindi) oder Dewi Sri (Shridevi hindi), werden bis heute aus diesem Naturstein gehauen. Steintröge mit symbolhaften Ornamenten werden aus Rhyolith gefertigt. Auch die Herstellung von künstlerisch gestalteten Gartenbrunnen und Springbrunnen erfordern ein Höchstmaß an bildhauerischem Niveau und setzen in vielen Garten- und Parkanlagen eindrucksvolle Akzente.